Weilermer Biker Fronleichnam 2021 Bilder
Am Mittwoch in der Früh starteten 6 Autos Richtung Inzell. Peer, unser Berliner Kind war schon ein paar Stunden früher unterwegs. Von Staus blieben wir weitestgehend verschont. Kurz vor dem Ziel trafen sich 3 Autos noch auf einer Raststätte – Peer, Tobias, Willy, Barbara und Werner.
Das Eintreffen war fast eine Punktlandung, nur Kurt war mit seiner Frau etwas früher da.
Die Pension Inzeller Hof wurde alsbald in Beschlag genommen und jeder installierte sich mit seinen Zimmergenossen. Neben uns waren nur noch wenige Gäste zugegen, so dass wir uns sehr ungestört entfalten konnten.
Das ehemalige Hotel ist schon etwas in die Jahre gekommen, doch die renovierten Räume waren sauber und wohnlich hergerichtet. Der ehemalige Wirtsraum wurde zum Frühstücksraum umfunktioniert und unser wortkarger Wirt war Mädchen für alles. Man fühlte sich um Jahrzehnte zurück versetzt, aber wir genossen trotzdem die angenehme Atmosphäre und die Gemütlichkeit kam nicht zu kurz.
Pünktlich kurz vor 14.00 Uhr trafen dann unsere Lokalmatadoren Kati und Stefan ein. Nach eingehender Begrüßung starteten wir bei bestem Wetter auf unsere Einführungsrunde. Durch den Ort an der Eisschnellaufarena (Max Aicher Arena) vorbei, den Zwingsee rechts liegen lassend an der ehemaligen Soleleitung entlang rollten wir die ersten Kilometer um den Falkenstein herum. Ein kurzer Fotoabstecher zum zauberhaften Falkensee und weiter ging’s Richtung Einsiedel. Die ersten längeren Höhenmeter führten uns zum idyllischen Frillensee und danach stellte uns ein erster spannender Trial auf die Probe. Unbeschadet ging die Fuhre weiter zur Einkehr im Forsthaus Adelgaß. Auf der zügigen Heimfahrt begeisterte uns wundervolle Aussichten und durchlebten wir noch eine Schrecksekunde mit tieffliegendem Wolfgang und Werner. Alles noch mal gut gegangen.
Am Abend nach knapp 30 km, 475 hm mit 12 km/h kehrten wir im Kamin-Beisl ein, für alle das erste Mal gemeinsames Einkehren nach den ganzen Einschränkungen der vergangenen Coronamonate, fast schon surreal.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit traumhaften Sommerwetter und einem sehr guten Frühstück. Bald nach dem Start erwartete uns das erste Highlight der Weißbachfall, ein traumhafter Wasserfall. Weiter ging es der Schwarzachen entlang bis zu einem historischen Flößerwehr, danach zur kleinen Zwischenrast auf der Kaitlalm. dann besuchten wir die Chiemgauarena mit ihren 2 Schanzen und einem riesigen Biathlonschießstand. Auf den Förchensee folgte alsbald der Löden- und Mittensee mit einem spannenden Grobschotterpfad entlang dem Seeufer, der einiges Können abverlangte. Am Weitsee vorbei führte uns der weitere Weg ins Großwappbachtal und kontinuierlich aufwärts zur Röthelmoosalm. Höchstsommerliche Temperaturen ließen den Schweiß fließen und man war für die Rast dankbar. Die anschließende Abfahrt machte gute Laune und schließlich erreichten wir Ruhpolding. Nach kurzem Abstecher zur Kati’s Apotheke ging’s zum Kaffee in den Golfclub. Der Heimweg führte uns oberhalb des Froschsees vorbei und forderten die Beine mit immer wieder kleinen Anstiegen, da schmeckte das Bier am Ziel um so besser. Doch vorher wurde noch fleißig die Glieder gedehnt. Das Abendessen fand im Freien in einem Zelt neben dem Steakhaus B306 Steakl statt mit leckeren Steaks und bester Laune. Wieder zuhause, genossen wir den lauen Sommerabend auf der Terrasse hinter der Pension bei Kerzenschein vom Wirt gesponsert. Tagesleistung 55 km, 904 hm 12,5 km/h Durchnitt
Nächster Tag, neues Glück! Aufgrund der kommenden Wetterlage mit schweren Gewittern machten wir uns auf die vorgezogene lange Samstagstour. Gestartet wurde wieder wie gehabt an der Arena und dem Zwingsee vorbei an der Soleleitung entlang. Kurzer Halt an einer Pumpstation zum imposanten Gruppenfoto. Dann erwartete uns ein langer Anstieg auf ca. 950 m auf den Kienberg. Die anschließende Abfahrt mit stellenweise Trials führte uns zum Thumsee, an dessen Ufer wir kurz rasteten und den Badenden zuschauten. Weiter nach Bad Reichenhall zum Pumpwerk der alten Saline und einer kleinen Altstadtbesichtigung fassten wir kurz Wasser in einem Edeka, der Tag sollte noch sehr schweißreich werden. Stefan führte uns weiter auf dem gefühlt endlosen Saalachradweg bei brütenden Temperaturen zur Mittagseinkehr beim Wieninger Klosterwirt. Alle waren wir froh über die Sitzplätze unter den schattenspendenden Bäumen mit Blick auf das ehemalige Augustinerchorherrenstift am Hörgelwörther See. Danach mussten wir mit vollem Bauch erst mal steil bergauf und die Luft schwirrte vor Hitze. Dummerweise dann viel zu weit, was so manch einem nicht sehr behagte. Endlich den richtig Abzweig gefunden führte unser Weg der Stoißer Ache entlang zum nächsten großen Anstieg auf die Inzeller Höhe. Stück für Stück quälten wir uns durch die Sommerhitze Meter für Meter den Berg hinauf. Als Belohnung gab’s einen feuchten, glitschigen Trial. Der Heimweg zeigte das wundervolle Bergpanorama, wo Peer und Barbara nicht widerstehen konnten und eine kleine Fotosession einlegten. Fast hätte man sich verloren. Wieder gab es Dehnen diesmal mit Manuela und dann endlich das verdiente Zielbier. 61,3 km mit 1221 hm und einem Durchschnitt von 12,5 km/h hatten wir an diesem Tag geschafft. Das leckere Abendessen nahmen wir dieses Mal im Restaurant Cafe Vroni ein. Danach gönnten wir uns noch ein großes Schleckeis im Ort. Das drohende Gewitter zog dann doch vorbei und ließ uns in Ruhe.
Der Samstag war da und somit schon wieder unser letzter Tourtag. Stefan hatte noch mal Großes mit uns vor. Zunächst ging es bis zur Adelgaß noch moderat des Weges aber dann sollte es gefühlt nur noch endlos den Berg hoch gehen. Jeder kämpfte mit seinem Ich und bewältigte Tritt um Tritt den teilweise über 20 % steilen Anstieg zur Stoisser Alm. Die letzten Meter waren weithin sichtbar zurück zu legen, ein Absteigen und Schieben somit unmöglich!! Das kühle Lüftchen in der Höhe war sehr willkommen und man genoss die ausgiebige Rast. Die nächsten Herausforderung standen an. Zuerst wartete der erste knifflige Trail auf uns. Steine, Wurzeln, Sumpflöcher und so manches forderte unser ganzes Können. Manch einem ist das Ganze nicht so ganz gelungen, dennoch haben es alle fast schadlos überstanden. Weiter ging es ins Tal durch den Ort Hammer Richtung Sulzberg. Dann folgte der zweite große Anstieg des Tages bis unterhalb des Zinnkopfes auf einer Höhe von ca. 1000 m. Die anschließenden zwei längeren Trials brachten so manchen zum Verzweifeln, nur einer hatte so richtig Spaß, unser Robby, die Maschine! Der erste Abschnitt ging noch so halbwegs, doch die zweite Etappe hatte es in sich. Man stolperte von einer Akrobatik in die Andere. Wurzeln soweit das Auge reichte. Irgendwann mussten dann die Füße herhalten und Schieben war angesagt. Mensch und Material kamen sichtlich an ihre Grenzen – Wolfgangs Radschuhe haben das lange Wochenende nicht überlebt!
Nun drohte die nächste Herausforderung. Dunkle Wolken hatten sich zusammengebraut und die angesagten Gewitter brachten sich in Stellung. Noch ein ausgiebiger Fotostop und man entschied sich, auf kürzestem Weg nach Ruhpolding zu fahren und das Gewitter in einer Einkehr ab zu warten. Im Biergarten vom Haus Marienbad saßen wir unter Schirmen und schlemmten bei Kaiserschmarren und Saftschorle, und trotzten dem Gewitter eine längere Zeit. Endlich ließ der Regen nach und wir trauten uns auf den annähernd bereits schon einmal gefahrenen Heimweg. Auf unangenehm welliger Strecke brannten die Beine und die letzten Kraftreserven wurden aktiviert. Alsbald war es nur noch von unten nass und so kamen wir mit einem leichten blauen Auge davon. In der Unterkunft angekommen, reinigten wir bei wieder Sonnenschein unsere gespülten Räder mit der Gießkanne und dem Wasser aus der Regentonne. Tagesleistung 45,7 km 1241 hm 10,0 km/h gute 4 h Fahrzeit.
Nachdem alles trocken gelegt war führte uns das Abendessen mit dem Auto zum Messner Wirt im 10 km entfernten St. Johann. Auf dem ehemaligen Bauernhof sollte es ein besonders leckeres Schnitzel geben. Zunächst versuchten wir es mal mit draußen sitzen. Doch das nächste Gewitter verscheuchte uns in eine kleine Hütte neben dem Gasthof. Bei kuscheligem Kerzenschein genossen wir das wahrlich gute Schnitzel und nach diversen Lobgesängen auf die vier Tage und etlichen Flaschen Bier machten wir uns bei strömenden Regen wieder auf den Heimweg.
Die vier Tage haben wir fast 187 km und knapp 4000 hm bewältigt. Die maximale Steigung war 21% und am Sa waren es 318 hm am Stück. Wie ich meine eine tolle Leistung von allen nach einem sehr dürftigen Frühjahr mit schlechtem Wetter.
Am Sonntag stand dann wie immer die Heimfahrt an und man musste sich wieder voneinander verabschieden. So schnell waren die Tage vergangen und so schön war es gewesen.
Wir danken ganz besonders Kati und Stefan, die uns geführt und ein paar wundervolle Tage geschenkt haben.