Weilermer Biker Sommertour 21.07.2018
„Wilde Trails durch den Schönbuch“
Nach anfänglich 17 interessierten Mitstreitern, waren es am Tage X dann nur noch 12 Wagemutige, diese bei nicht allzu guten Wetterprognosen das anstehende Ereignis angingen. Mit etwas Verspätung starteten wir in Lustnau am Neckar. Die dunklen Wolken im Hintergrund verhießen nichts Gutes. Abbrechen und Heimreisen !!?? Wo wir doch wussten, diese Veranstaltung im Naturpark Schönbuch war ja schließlich auf einen bestimmten Termin genehmigt - einen Weiteren gab es dann nicht. Also entschieden wir uns fürs Durchziehen. Anfänglich ging’s noch recht flach durchs Städtchen mit seiner historischen und einst bedeutenden Textilindustrie. Gleich mal unter einer Brücke die Trail -Tauglichkeit der Herrschaften auf die Probe stellen, was aber ohne Probleme ablief. Allmählich ging’s dann auch bergan, denn wir mussten ja auf schmaleren Sträßchen, “im Kirchgraben“ dem Neckertal nach oben entfliehen. Die ersten unwegsamen Passagen erwarteten uns auch bald und es ging endlich auch mal wieder abwärts. Die anstehenden rutschigen Trails meisterten wir so einigermaßen stressfrei, aber je näher wir dem Goldersbachtal kamen, umso anspruchsvoller wurde es. Es hatte ja den Tag zuvor schon heftig geregnet in dieser Region. Super, alle heile runtergekommen! Weiterfahrt auf dem Radweg Richtung Bebenhausen zum nächsten Abschnitt an der Einmündung des Kirnbaches in den Goldersbach. Übers Brückle, aber Vorsicht, Achtung rutschig! Auch das gemeistert!
Nach dem ersten giftigen Anstieg rollte man dem nächsten unscheinbaren Trail entgegen. Durch enges Gestrüpp ging‘s wieder nach unten. Am Ende mühte man sich mit gegenseitigen Helfen einen schmierigen Abhang runter, der als Umgehung, wegen eines umgefallenen Baumes notwendig wurde. Teamwork perfekt!
Schnell ging es wieder bergan in den Olgahain und seinem geologischen Lehrpfad mit einer kurzen Tragepassage und anschließender schöner Abfahrt nach Bebenhausen. Nasses Wurzelwerk wurden einem Biker zum Verhängnis, doch der Sturz verlief glimpflich und die Weiterfahrt möglich.
In Bebenhausen ging es erst mal auf Asphalt aufwärts. Danach bogen wir wieder auf einen Waldschotterweg von dem es in den nächsten Pfad gehen sollte. Doch erst mal sollten wir uns ein aufklärendes Gespräch mit einem Naturschützer anhören, der uns auf illegalen Wegen wähnte. Doch wir hatten eine Genehmigung von der obersten Forstbehörde! Und weiter ging es auf teils anspruchsvollem Terrain der Halbzeit entgegen.
Wir erreichten Waldhausen und das Gasthaus Waldhäuser Hof mit sehr guter schwäbischer Küche. Die Mittagseinkehr kam genau richtig, denn es setzte stärkerer Regenschauer ein. Mahlzeit!
Die Speisen versöhnten und es wurde wieder heller und der Regen ließ nach. Guter Hoffnung fuhren wir weiter auf der ebenen Wiese und dann Forststraßen bis zum längeren Trail abwärts, teilweise gespickt von Überraschungen und engem Bewuchs mit Dornen und am Schluss der Schlüsselstelle vor dem Bachbett. Hoppla Grussel! Da kam so jeder an seine Grenzen!
Linkseitig des Bachs fuhren wir auf nettem Wegle zum Kloster Bebenhausen mit kleiner Besichtigung. Es blieb wegen des wackligen Wetters leider keine Zeit für eine gute Klosterführung. Bis dahin hatte sich das Nass von Oben eine andere Stelle ausgesucht. Schön so!
Das nächste Ziel war mal wieder auf den Höhen des Schönbuches. Übrigens dieses bewaldete Gebiet misst eine Fläche von 156 qkm und besteht aus mehr als 95 % Laubwald, überwiegend aus Buchen. Wir schauen nach längerem ebenen Trail kurz auf die 4 qkm große Fläche von der einstigen Domäne Einsiedel. Schnelle Grasfahrt am Waldesrand zum Wasserspeicher…….. schnauf ! Danach endlich mal wieder spaßig abwärts durchs schmale Gebüsch bis zum Neckartal. Huch !
Nach kurzer Straßenfahrt auf dem ungenutzten Gehweg sollte mal wieder ein Anstieg bis nach Pfrondorf kommen. Vorbei am Sportplatz und durchs schmale Ballschutzgitter nach unten zur DAV- Hütte. Aber hallo, was war denn dass !? Das dortige Angebot, ein schnelles Bier zu zischen wurde von unserem „vermeintlich Badischen“ nicht angenommen und mit einer zügigen Weiterfahrt bedankt. Gott sei Dank!
Dann war da noch die spannende Wegeführung mit Hindernissen ums Holzhäuschen. Junge Junge ! Aber das war noch nicht Alles. Eine kitzlige Abfahrt um enge und teils schräge, steile Stellen musste noch bewältigt werden, bis dann für Einige die Erlösung kam. Kurz vor Schluss noch eine kurze Info zur Firmenhistorie EGERIA, einer ehemals bedeutenden Firma, die weltweit Frotteeprodukte vertrieb, durch den Guide und dann ab zur Abschlusseinkehr Gasthaus Rose, einem Edelitaliener. Während dem leckeren Essen prasselte der Regen wieder vom Himmel. Was für ein Glück wir doch hatten! Hoch befriedigt traten alle ungern die Heimreise an. Unsere Tagesleistung 45 km, 800 Hm.